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Häufig gestellte Fragen zur Stammzellspende

Warum ist eine Stammzellspende wichtig?

Es gibt Situationen und Krankheiten, bei denen die Verfügbarkeit eines Stammzellspenders lebensrettend sein kann. Dieser könnte darüber entscheiden, ob Ihr Kind, Ihr/e Partner:in oder eine andere wichtige Person in Ihrem Leben die Krankheit überlebt oder nicht.

Diese Stammzellspender:innen müssen jedoch zuerst typisiert werden, um sie finden zu können. Dazu reicht ein einfacher Wangenabstrich, um die erforderlichen sechs HLA-Merkmale zu bestimmen. Das sind kleine Teilbereiche der menschlichen DNA, die dafür verantwortlich sind, ob Menschen als Lebensretter zueinander passen. Millionen Menschen sind also potenzielle Lebensretter, ohne es je zu wissen. Denn ohne Typisierung (Laboranalyse) können sie nicht gefunden werden. Rein statistisch wird bei Geben für Leben jede 323. Typisierung zu einer lebensrettenden Stammzellspende.

 

Wann wird eine Stammzellspende durchgeführt?

Stammzellspenden sind das letzte Mittel im Kampf gegen Leukämie, seltene Blutkrankheiten und Gendefekte. Wenn Chemotherapien und Bestrahlungen nicht helfen, wird ein/e Spender:in gesucht, um das kranke Immunsystem mit gesunden Stammzellen neu aufzubauen.

 

Hat Knochenmark etwas mit dem Rückenmark zu tun?

Hierbei handelt es sich um einen weit verbreiteten Irrtum. Knochenmark und Rückenmark haben nichts miteinander gemein. Bei der Knochenmarkspende bleibt das Rückenmark unberührt.

 

Wer kann Stammzellspender:in werden?

Sobald Sie typisiert sind, bleiben Sie als Stammzellspender:in bis zu Ihrem 61. Geburtstag in unserer Spenderdatei registriert und werden dann automatisch gelöscht. Neuaufnahmen sind möglich, wenn Sie 

  • zwischen 17 (Typisierung ab 17 und Freischaltung für die weltweite Datenbank ab 18 Jahren) und 45 Jahre alt und

  • körperlich gesund sind.

Gesundheitsfragebogen

Beachten Sie bitte, dass wir Personen, die sich selbst oder die Patient:innen durch Krankheiten oder andere Ursachen gefährden könnten, nicht in die Stammzellspender-Datei aufnehmen dürfen.

 

Was ist, wenn ich schwanger bin oder stille?

Eine Typisierung ist immer möglich. Bitte geben Sie uns aber den Entbindungstermin bekannt, dann sperren wir Sie automatisch für eine Frist bis sechs Monate nach der Entbindung. Solltest Sie länger stillen, dann können wir diese Frist jederzeit verlängern.

 

Wie erfolgt die Spende?

Es gibt zwei Arten von Stammzellentnahme: Stammzellspende (80%) oder Knochenmarkspende (20%).

Bei der Stammzellspende werden die gesunden Stammzellen aus der Blutbahn der Spender:innen entnommen. Dazu spritzen sich die Spender:innen über fünf Tage hinweg einen Wachstumsstoff, der dem Körper einen grippeähnlichen Zustand simuliert. Dadurch wird die Anzahl der Stammzellen im peripheren Blut - also den Blutzellen in den Blutgefäßen - erhöht.  Die Überproduktion der Stammzellen wird ähnlich einer Blutwäsche direkt aus dem Blut gewonnen. Die Spender:innen haben nach der Spende gleich viele Stammzellen wie vor der Stimulierung.

Bei der Knochenmarkspende werden die Stammzellen mit einer Punktionsnadel direkt aus dem Knochenmark am Beckenkamm entnommen. Das geschieht unter einer leichten Vollnarkose. Dazu ist ein kurzer Krankenhausaufenthalt erforderlich. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb von zwei Wochen vollständig neu.

Video: Wie funktioniert eine Stammzellspende?

 

Wie lange dauert es von der Typisierung bis zur Stammzellspende?

Von der Typisierung bis zur Spende der gesunden Stammzellen kann es wenige Monate, es kann auch sein, dass Sie niemals als Spender:in aufgerufen werden.

 

Wo findet die Stammzellen-Spende statt?

Die Spende findet in Gauting bei München (Aktions Knochenmarkspende Bayern), in Ulm (Institut für klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik)), in Graz (Universitätsklinikum) oder in Wien (AKH) statt.

 

Ist es möglich, den/die Patient:in kennenzulernen?

Voraussetzung für den Kontakt zwischen Patient:in und Stammzellspender:in ist, dass beide den Kontakt wollen und im Vorfeld ein anonymer Briefwechsel stattfindet. Dieser wird über die zuständige Spenderdatei sowie durch die Transplanteure koordiniert.

Spender:innen unserer Spenderdatei können ihre Empfänger:innen zwei Jahre nach der Transplantation der gesunden Stammzellen kennenlernen. Allerdings ist es vom jeweiligen Land des Patienten abhängig, ob ein Treffen möglich wird. Es gibt leider Länder, die Patientendaten nicht freigeben und ein Treffen somit verhindern.

 

Kann ein Stammzellspender vor der Spende seine Zusage zurücknehmen?

Ein Rücktritt von der Stammzellspende ist rein rechtlich IMMER möglich. Nur muss man bedenken, dass der Rücktritt, wenn er sehr kurz vor der Spende passiert, das Leben des Patienten gefährdet. Man sollte es sich also rechtzeitig überlegen, ob man wirklich bereit ist, seine Stammzellen zu spenden.

 

Wer trägt die Kosten, wenn ich für einen Patienten Stammzellen spende?

Sämtliche anfallende Kosten übernimmt der Verein Geben für Leben und diese Kosten werden dann über das zentrale Register dem Patientenkrankenhaus gegengerechnet. Für die Spender:innen fallen somit keine Kosten an.

 

Warum gibt es eine Altersgrenze für Stammzelltypisierungen?

Eine Stammzellspende ist bei uns bis zum 61. Lebensjahr möglich. Je jünger die Spender:innen sind, desto gesünder und wirksamer sind ihre Stammzellen. Da zwischen der Registrierung zur Stammzellspende und der Spende selbst viele Jahre vergehen können, führen wir Typisierungen bis zum Alter von 45 Jahren durch. Dann haben diese potenziellen Lebensretter:innen länger die Chance, in der weltweiten Datenbank gefunden zu werden.

 

Wo kann sich ein/e potenzielle/r Spender:in registrieren?

Gesunde Menschen zwischen 17 und 45 Jahren können sich auf unserer Homepage ein Typisierungsset nach Hause bestellen oder an einer unserer vielen Typisierungsaktionen teilnehmen.

 

Wie oft darf man Stammzellen spenden?

Unsere Spenderdatei schaltet Spender:innen auf eigenen Wunsch nach Ablauf der zweijährigen Sperre nach der Stammzellspende gerne wieder frei. Somit ist eine zweite Stammzellspende möglich. Eventuelle Spenden für Familienmitglieder sind jedoch immer möglich.

 

Fehlen mir nach der Spende Stammzellen?

Bei einer Stammzellspende wird nur die vorher stimulierte Überproduktion der Stammzellen entnommen, daher fehlen dem Körper nach der Spende keine Stammzellen. Bei einer Knochenmarkspende wird das entnommene Knochenmark innerhalb von zwei Wochen wieder nachgebildet.

 

Wie finanziert sich Geben für Leben?

Alle Typisierungen müssen zu 100% durch Geldspenden finanziert werden. Diese werden von der Bevölkerung ebenso wie durch Firmen, Vereine oder andere Institutionen übernommen.

Die Verwaltungskosten werden von Geben für Leben jedoch durch die Einnahmen der eigenen Stammzell-Spenderdatei getragen. Denn für jede durchgeführte Stammzellspende wird über das Zentrale Knochenmarkspender-Register eine Pauschale abgerechnet.

Die Geldspenden fließen somit direkt in die Typisierungen, nicht in die Verwaltungskosten. 

 

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