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Junge Oberösterreicherin spendete Stammzellen an Frau aus Mitteleuropa

Lebensretter | Di, 6.9.2022 | 11:46

Unsere 345. Spenderin ist Laura aus Oberösterreich

Laura (26) aus Hofkirchen im Traunkreis ließ sich letztes Jahr online typisieren und spendete ihre gesunden Stammzellen an eine Frau aus Mitteleuropa. 

"Ich habe mich im Februar 2021 nach der Geburt meines zweiten Kindes registriert, mit dem Hintergedanken: "Wie hoch soll die Chance schon sein, dass ausgerechnet ich für jemanden der passende Spender sein könnte?" 

Nun ja, 1,5 Jahre vergingen. Plötzlich bekam ich eine Mail von Geben für Leben mit dem Betreff: "Sie könnten ein passender Spender sein." Wie es halt so ist, kam das als Push Nachricht auf mein Handy und wie immer wollte ich die Mails mal vom Display wischen.

Da habe ich nur gelesen: "...Spender sein..." - ich wurde dann doch neugierig und habe die Mail sofort geöffnet. Und puhh, ich musste erstmal schlucken. Ist ja nicht selbstverständlich, so eine Nachricht. Ich hatte auch kurz die Echtheit angezweifelt. Als ich dann aber mit Helin telefoniert habe, wurde mir klar, dass das kein Scherz ist. 

Meine Antwort, ob ich noch zur Spende bereit wäre, war mir dann sofort klar: "Natürlich mache ich das!" 

Helin erklärte mir den Ablauf ganz genau. Immer noch war ein bisschen im Hinterkopf, ob das alles wirklich wahr ist. Ja, ich habe auf allen Briefen usw. das Logo drauf gehabt, aber ich war trotzdem noch etwas skeptisch. Als dann der Brief mit den Proberöhren ankam, machte es Klick. Und dann war mir sofort bewusst, dass ich wirklich ein Leben retten kann. Und wieder war mir sofort klar: Ich werde das machen.

Gut, die Proberöhrchen wurden im Labor untersucht und ich wurde in der Datenbank als reserviert hinterlegt. Knapp eine Woche später meldete sich schon das Krankenhaus Graz und wir machten uns einen Termin zur Voruntersuchung aus. 

Eine Woche darauf begann ich mit der Mobilisierung der Stammzellen. Am ersten Tag dachte ich mir so.. phh.. ich spüre keine Nebenwirkungen.. alles easy. Am zweiten Tag merkte ich noch beim Aufwachen im Bett.. uii doch nicht soo easy. Mein Körper fühlte sich aufgeschwemmt und kraftlos, an. Dazu kamen noch leichte Gliederschmerzen. Da ich Mutter von zwei energiereichen Kindern bin, nahm ich eine Schmerztablette, um Schlimmerem vorzubeugen. 

Am dritten Tag wurden die Schmerzen allmählich etwas mehr. Ich konnte aber alles immer gut mit Schmerztabletten stabilisieren, sodass ich tagsüber kaum eingeschränkt war. Ich war etwas mehr müde und eher schlapp. Am Abend dachte ich mir: Ach, ich gehe bald ins Bett, ich lasse die Schmerztablette daher aus. Naja ... war keine so gute Idee. Ich bekam Schmerzen im unteren Rücken, als hätte ich Geburtswehen. Ich lag jedoch bei meinem zweiten Kind 16 Stunden lang in den Wehen, also war das auszuhalten. Ich habe dann die Schmerztablette genommen und mich schlafen gelegt - alles war wieder gut.

Am vierten Tag waren die Symptome alle so wie immer, also nichts Neues. Mit Tabletten war das alles gut auszuhalten. Ich habe pro Tag zwei Tabletten gebraucht, morgens und abends, außer an Tag drei, da brauchte ich tatsächlich drei Schmerztabletten. In mir schwirrten ziemlich viele Gedanken herum, wie das nun tatsächlich alles ablaufen wird, wer meine Stammzellen dann wohl wann und wie bekommen wird und ob diese der Person dann auch wirklich helfen, usw. 

Am fünften Tag holte mich mein Schwiegervater um 6 Uhr morgens ab. Ich war nach nur ein paar Stunden Schlaf noch sehr müde und wir fuhren in die Uniklinik Graz. Nach ein paar Stunden Autofahrt waren wir endlich angekommen. Alles wurde an mir vorbereitet. Ich fühlte mich sehr gut behandelt und hatte keinerlei Angst oder Bedenken. 

Nach 3,5 gemütlichen Stunden (das kann ich als Mutter echt nur sagen) war das Wunder vollbracht. Als ich aus dem Bett aufstand, fühlte ich mich direkt wie neu geboren. Nicht nur wegen der Ruhe, sondern einfach, weil das ganze Medikament und die Überproduktion an Stammzellen aus meinem Körper genommen wurden.

Was auch sehr dazu beitrug für das gute Gefühl: ICH. Ein ganz normaler, nicht reicher oder prominenter Mensch - habe mit diesem minimalen Aufwand jemandem ein besseres, schöneres und vor allem gesünderes Leben ermöglicht. Alleine dieser Gedanke ließ bei mir alle "Schmerzen" verschwinden. Ich hoffe so sehr, dass der Körper meines genetischen Zwillings meine Stammzellen annimmt!

Am nächsten Tag meldete sich nochmal Geben für Leben und bedankte sich sehr bei mir. Das fand ich mega schön, genauso wie das Ärzte-Team in Graz. Auch sie waren so dankbar für meine Spende. Mit all diesem Dank konnte ich noch gar nicht wirklich umgehen.

Mein Fazit von dieser tollen Reise ist jedenfalls: ICH WÜRDE ES JEDES MAL WIEDER MACHEN.!

Danke an alle, die mich betreut und behandelt haben. Ihr seid tolle Menschen. Mein Wunsch ans Universum: Dass jeder, der Hilfe benötigt, seinen passenden Spender finden wird. 

Liebe Laura, das wünschen wir uns auch. Vielen Dank für Deinen großartigen Einsatz!

Bild: Unsere Spenderin Laura bei der Stammzellspende - Download Foto

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