Lebensretter | Di, 26.3.2024 | 09:08
Selina (25) aus Villach in Kärnten ließ sich bereits 2018 typisieren und spendete letztes Jahr ihre gesunden Stammzellen an einen jungen Mann in Südeuropa.
"2018 ließ ich mich bei einem Stammzellentypisierungsaufruf in Villach typisieren. Nachdem ich regelmäßig Newsletter vom Verein Geben für Leben bekommen habe, dachte ich mir immer, wie schön es doch wäre, auch ein passender Spender für jemanden zu sein. Am 14. Juni 2023 kam dann die überraschende Nachricht, dass ich als Spenderin für einen Leukämiepatienten in Frage kommen würde und eventuell ein Leben retten kann. Das Gefühl, welches ich in dem Moment hatte, würde ich als „positiven Schock“ beschreiben und ehrlicherweise war ich den Tränen nah. „Kann ich wirklich ein Leben retten?“ schwirrte es mir ständig durch den Kopf. Ohne zu zögern, meldete ich mich beim Verein und stimmte dem Prozess natürlich zu.
Nach einer Blutabnahme beim Hausarzt wurde gleich ein Termin zur Voruntersuchung und zur Spende für Anfang September in der Universitätsklinik in Graz ausgemacht. Einige Tage vor der Spende musste ich mir selbst Spritzen verabreichen, welche die Stammzellproduktion anregen sollten. Ich spürte die typischen Nebenwirkungen wie Gelenks- und Kopfschmerzen, aber die Vorfreude überstimmte. Ich wusste, dass ich jemandem etwas Gutes tun kann und dieses Gefühl war wirklich unbeschreiblich. Mein Umfeld bewunderte mich dafür, all diese Schritte auf mich zu nehmen, aber für mich war es etwas ganz Selbstverständliches.
Am Tag der Spende war ich etwas nervös und aufgeregt, dies legte sich allerdings schnell als ich im Klinikum ankam und sich die Ärzte und das Pflegepersonal gut um mich kümmerten. Nervosität und Aufregung verwandelten sich in Stolz und mit den Gedanken war ich bei der unbekannten Person, dessen Leben ich mit dieser Aktion retten könnte. Die 5-stündige Spende verging schnell und bis auf ein leichtes Unwohlsein direkt nach der Spende und am darauffolgenden Tag hatte ich keinerlei Beschwerden.
Ich kann es nur jedem ans Herz legen, sich typisieren zu lassen und dadurch zum potenziellen Lebensretter bzw. zur potenziellen Lebensretterin zu werden."
Liebe Selina, wir danken dir ganz herzlich für dein Engagement!
Foto: Selina (25) aus Villach / Kärnten mit ihrer Lebensretterurkunde - Download Foto
