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Junger Kärntner schenkt Mann aus Mitteleuropa Chance auf Leben

Lebensretter | Mo, 10.8.2020 | 10:10

Unser 187. Spender ist Jonathan aus Kärnten

Jonathan (23) aus Treffelsdorf in Kärnten ist unser 187. Lebensretter. Mit seiner Stammzellspende hat er einem Mann aus Mitteleuropa eine Chance auf Leben geschenkt.

"Als 2017 in Wolfsberg eine Typisierungsaktion stattfand, nutzten wir mit der Feuerwehr die Gelegenheit um uns zu typisieren. Die Idee dazu kam, da ein Junge in meinem Heimatdorf an Leukämie erkrankt war. Leider passte keiner von uns für ihn, jedoch waren wir ab diesem Zeitpunkt in der Datenbank mit unseren Blutmerkmalen registriert.

Bei der ersten Anfrage von Geben für Leben im August 2019 war ich mehr als überrascht. Bei dieser Anfrage lief die Reservierung dann jedoch ab, was mehrere Gründe haben kann, wie mir mitgeteilt wurde. Es kann dem potenziellen Empfänger so schlecht gehen, dass die Transplantation nicht möglich ist, es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein und ihm zu gut gehen, als dass er eine Transplantation benötigt.

Dann im Juni 2020 wurde ich wieder angerufen.  Dieses Mal ging der ganze Vorgang etwas schneller. Ich klärte die Termine mit meinen Vorgesetzten und dem Team der BSB in Gauting ab, welche mit der Klinik des Empfängers die Termine abstimmte. Zeitgleich bekam ich ein Set mit einigen Röhrchen zur Blutentnahme zugeschickt. Diese waren zur Untersuchung meiner Blutwerte notwendig.

Als nächstes folgte die Voruntersuchung samt dem Aufklärungsgespräch in Gauting. Hier durfte ich erstmals das überaus freundliche und kompetente Team der BSB kennenlernen. An diesem Tag wurde mir ganz genau erklärt wie die Spende und die Mobilisierung abläuft und der Raum gezeigt, in dem die Spende dann stattfindet. Ich wurde an diesem Tag wirklich auf Herz und Nieren durchgecheckt. Weder am Tag der Voruntersuchung noch am Tag der eigentlichen Spende blieben für mich Fragen offen.

Vier Tage vor der Spende fing ich mit der Mobilisierung an. Hierbei spritzt man sich ein Medikament, das dem Körper signalisiert vermehrt eine Art von weißen Blutkörperchen zu bilden, wobei auch vermehrt Stammzellen produziert werden, die dann wiederum ins Blut übertreten. Die Stammzellen, wie auch die vermehrten weißen Blutkörperchen, werden bei der Spende mittels einer sogenannten Apheresemaschine aus dem Blut gefiltert. Die Spritzen sind ähnlich den Thrombosespritzen, die man bekommt wenn man einen Gips trägt. Es kostete mich bei der ersten Spritze  etwas Überwindung, jedoch konnte ich den Rest ohne Probleme selber spritzen. Von den Nebenwirkungen, die beschrieben werden trafen auf mich die Gliederschmerzen, sowie Kopf- und Rückenschmerzen zu. Sämtliche Schmerzen waren jedoch soweit erträglich.

Am Tag vor der Spende fuhr ich mit meiner Freundin dann nach Gauting, wo wie bei der Voruntersuchung ein Hotelzimmer gebucht war. Der Tag der Spende begann für mich früh, da die letzte Spritze um 6 Uhr gespritzt werden musste. Nach dem Frühstück ging es dann auch gleich in die Klinik. Dort wurde ich gleich in Empfang genommen und mir wurde noch einmal Blut abgenommen. Nachdem die Spende gestartet war, durfte ich noch aus einer Vielzahl von Filmen wählen. Die Spende dauerte mit 5 Stunden etwas länger als gewöhnlich. Trotz der langen Spende hatte ich währenddessen keine starken Schmerzen. Die einzigen "Nebenwirkungen" der Spende waren ein leichtes Ziehen in den Armbeugen und leichte Schmerzen in den Ellenbogen. Doch all diese kleinen Annehmlichkeiten waren nichts im Gedanken, dass man dadurch ein Menschenleben rettet.

Nach der Spende erhielt ich noch eine kleine Stärkung und nach einem kurzen Abschlussgespräch wurde ich entlassen.

Falls dies Personen lesen, die noch nicht typisiert sind, kann ich ihnen nur empfehlen dies zu machen, da man dadurch mit relativ geringem Aufwand für sich selbst einem anderen die Chance auf ein Weiterleben gibt."

Lieber Jonathan, vielen Dank für Dein großartiges Engagement!

Bild: Unser 187. Lebensretter Jonathan bei der Stammzellspende - Download Foto

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