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Junger Tiroler spendete Stammzellen an Frau aus Südeuropa

Lebensretter | Do, 15.6.2023 | 08:38

Unser 391. Spender ist Benno aus Tirol

Benno (24) aus Schlitters ließ sich 2017 in Fügen typisieren. Er spendete seine gesunden Stammzellen an eine Frau aus Südeuropa.

"Hallo! Ich bin Benno, 24 Jahre alt, lebe in Tirol und ich habe einen Teil meiner Stammzellen gespendet!

Im Frühjahr 2023 wurde ich kontaktiert, dass ich eventuell für eine Stammzellenspende infrage käme. Ich war einige Jahre zuvor bei einer allgemeinen Aktion in meiner Hauptschule in die Spenderdatenbank aufgenommen worden. Bei einem kurzen Telefonat wurde ich gefragt, ob ich denn überhaupt dazu bereit wäre, was ich bejahte.

Um zu bestätigen, dass meine Stammzellen wirklich passend wären, wurden mir von meinem Hausarzt Blutproben entnommen und in zwei unterschiedliche Labore geschickt. Nachdem sich alle Werte als passend herausgestellt hatten, durfte ich noch die Entscheidung treffen, wo ich die Spende durchführen lassen wollte. Ich entschied mich für München, da das am nächsten ist.

Die Kosten der im Folgenden beschriebenen Aufenthalte wurden komplett von der Organisation „Geben für Leben“ übernommen, welche auch die Buchung des Hotelzimmers für mich tätigten. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür!

Vor jeder Stammzellenspende, so auch bei mir, erfolgt eine sog. Vorsorgeuntersuchung. Mithilfe dieser soll festgestellt werden, ob ich überhaupt für eine Stammzellenspende geeignet bin. Dafür reiste ich in die Gemeinde Gauting, in der Nähe von München, übernachtete dort in einem kleinen Hotel in Bahnhofsnähe und begab mich zum ortsansässigen Internisten. Nachdem dieser mich von Kopf bis Fuß untersucht hatte, wurde ich direkt bei seiner Praxis abgeholt und zur AKB (Aktion Knochenmarkspende Bayern) in Gauting gebracht. Dort wurde mir ein weiteres Mal Blut abgenommen und zur Analyse ins Labor geschickt. Weiters wurden in der benachbarten Klinik noch Röntgenbilder angefertigt.

Nach einer kleinen Stärkung erfolgte ein detailliertes Aufklärungsgespräch, in dem mir die Krankheit Leukämie, wie auch der Vorgang der peripheren Stammzellenentnahme (Apherese) und der Knochenmarksentnahme erklärt wurden. Ersteres ist die Variante, die dann auch an mir durchgeführt wurde. Nach dieser Aufklärung erhielt ich noch ein Kühlpaket mit Spritzen, welche ich zur Konditionierung (= in diesem Fall Vermehrung der Stammzellen, sowie deren Übergang vom Knochenmark ins Blut) ab fünf Tage vor der Spende injizieren musste. Auch gab man mir noch Schmerzmittel mit, denn der Vorgang, welcher durch die Spritzen angeregt wird, kann Nebenwirkungen haben, wie z.B. Knochenschmerzen oder erhöhte Körpertemperatur.

Dann wurde ich zum Bahnhof zurück chauffiert und konnte die Heimreise antreten. Schon wenige Tage danach erhielt ich die Information, dass ich zur Stammzellenspende freigegeben sei und mit der Konditionierung beginnen könne. An dieser Stelle sei angemerkt, dass ich nur leichte Symptome hatte und daher auch die erhaltenen Schmerzmittel nicht benötigte.

Bald darauf war es dann so weit: der Tag der Spende. Wie bei der Vorsorgeuntersuchung war ich auch hier einen Tag früher angereist und hatte auch wieder im selben Hotel übernachtet. Nach einem kleinen Frühstück wurde ich auch schon abgeholt und wieder zur AKB Gauting gebracht. Nach einer weiteren Blutentnahme wurde ich direkt an das Apherese-Gerät angeschlossen und es konnte losgehen.

Im angehängten Bild kann man gut erkennen, dass man sich alle Mühe gegeben hat, mir mittels Decken und Polstern den Vorgang so angenehm wie möglich zu gestalten. Während das Gerät arbeitet und man lediglich mit der Aufgabe betraut ist, einen Ball gleichmäßig zu drücken, um einen guten Blutfluss zu gewährleisten, hat man auch die Möglichkeit, sich einen Film nach eigener Wahl anzusehen – in meinem Fall „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“.

Die Spende dauerte drei Stunden und verlief ohne Komplikationen. Einzig der Ball fiel mir leider das ein oder andere Mal aus der Hand. Die Ärztinnen waren aber immer sofort da und hoben ihn für mich auf.

Im Anschluss erhielt ich eine kleine Stärkung und so fühlte ich mich auch gleich wieder topfit. Nach einer kurzen Nachbesprechung folgte dann die erneute Heimreise."

Lieber Benno, vielen Dank für Deinen großartigen Einsatz!

Bild: Unser 391. Spender Benno bei der Stammzellspende - Download Foto

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