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Mitteleuropäer bekommt zweite Chance durch Vorarlberger Spender

Lebensretter | Do, 25.6.2020 | 20:39

Unser 182. Spender ist Christian aus Vorarlberg

Christian (42) ist unser 182. Lebensretter und er ließ sich 2017 in St. Anton im Montafon typisieren. Mit seiner Stammzellspende hat er einem Mann aus Mitteleuropa eine Chance auf Leben geschenkt.

"Im Jänner 2017 habe ich mich bei einer Typisierungsaktion von „Geben für Leben“ in St. Anton im Montafon durch eine Blutabnahme typisieren lassen. Im Frühjahr 2020 erhielt ich dann die Nachricht, dass ich als Spender für einen Leukämiepatienten in Frage käme. Im ersten Moment war ich baff über die Nachricht, aber gleich darauf auch voller Glückgefühle, dass ich eventuell einem Menschen helfen kann. Kurz darauf erhielt ich von „Geben für Leben“ Blutröhrchen zugesandt für einen Bestätigungstest. Ein paar Wochen später dann die Nachricht von der Bayerischen Stammzellenbank, dass ich als idealer Spender bestätigt wurde. Und dann ging alles sehr schnell ...

Bald wurde ich dann zur Voruntersuchung nach Gauting zur Bayrischen Stammzellenbank eingeladen und wortwörtlich auf „Herz und Nieren“ untersucht. Zu diesem Zeitpunkt fanden an den Grenzen zwischen Deutschland und Österreich noch Corona-bedingte Grenzkontrollen statt. Nach Vorlage einer Grenzübertrittserklärung durfte ich dann an den mit Maschinengewehr bewaffneten Grenzwachen vorbeifahren. In Gauting angekommen wurde ich freundlich empfangen und von Frau Dr. Kretschmer untersucht und anschließend ausführlich über den Spendenverlauf informiert und aufgeklärt. Zwei Tage später erhielt ich dann schon die Freigabe und die Nachricht, dass nach den Untersuchungsergebnissen einer Stammzellenspende nichts mehr im Wege steht.

Fünf Tage vor der Spende habe ich dann mit der Mobilisierung der Stammzellen begonnen, d.h. täglich morgens und abends selbst eine Spritze mit einem Hormonpräparat in die Bauchfalte. Was anfangs etwas befremdlich erschien, erwies sich als ziemlich undramatisch. Bauchfalte war aufgrund Corona-bedingter Trainingspause ja genügend vorhanden. J
Die damit verbundenen grippeähnlichen Symptome wie Glieder- und Knochenschmerzen sind auszuhalten und gegen die Prozedur des Empfängers bei der Vorbereitung durch Chemotherapie und Bestrahlung kein Vergleich.

Dann war es soweit. Wir sind bereits am Vortag angereist – mein kleiner Sohn (5 Jahre) und meine Frau haben mich auf dem kleinen Abenteuer begleitet. Am nächsten Morgen wurde ich kurz vor 8 Uhr beim Hotel abgeholt. Wieder in der Bayrischen Stammzellenbank in Gauting angekommen wurde ich erneut herzlich empfangen und für die Stammzellenentnahme vorbereitet. Die Stammzellenwerte und mein Körper haben sehr gut mitgespielt und so war ich nach gut zweieinhalb Stunden mit der Entnahme fertig.

Zu jedem Zeitpunkt der Entnahme wurde ich von einem großartigen Team professionell betreut und habe mich jede Sekunde sehr gut aufgehoben gefühlt. An dieser Stelle möchte ich mich beim gesamten Team der AKB, der Bayrischen Stammzellenbank und zu guter Letzt bei Susanne und Cemi von „Geben für Leben“ für ihre großartige, professionelle und herzliche Arbeit bedanken.

Für mich eine unvergessliche und emotionale Erfahrung. Einem Menschen zu helfen und eventuell das Leben zu retten ist ein bewegendes Gefühl. Lasst euch bitte typisieren – es tut nicht weh und kann Leben retten.

Ich wünsche der/dem Patient*in, die/der meine Stammzellen erhält, alles erdenklich Gute, viel Kraft und ein gesundes Leben."

Lieber Christian, vielen Dank für Dein tolles Engagement. 

Bild: Unser 182. Lebensretter Christian bei der Stammzellspende - Download Foto

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