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Niederösterreicher spendet Stammzellen an Frau aus Mitteleuropa

Lebensretter | Mo, 22.5.2023 | 14:22

Unser 385. Spender ist Manuel aus Niederösterreich

 

Manuel (34) spendete seine gesunden Stammzellen an eine Frau aus Mitteleuropa. 

"Im Dezember 2020 wurde ich im Zuge eines Social-Media-Beitrags auf das Schicksal des damals 3-jährigen Paul aus Oberösterreich, der an Leukämie erkrankt war, aufmerksam. In diesem Beitrag wurde die Wichtigkeit und Möglichkeit der Typisierung zur Stammzellenspende erläutert und auf den Verein „Geben für Leben-Leukämiehilfe Österreich“ aufmerksam gemacht. Kurzentschlossen registrierte ich mich zusammen mit meiner Frau via Internet. Bereits kurz darauf erhielten wir unsere Typisierungs-Kits per Post zugesandt. Darin befand sich neben entsprechendem Infomaterial ein Plastikröhrchen und ein Stieltupfer. Anschließend versandten wir unsere Stieltupfer zurück an den Verein „Geben für Leben-Leukämiehilfe Österreich“ und wurden dadurch in eine weltweite Spenderdatenbank aufgenommen.

Zwei Jahre später wurde ich zu diesem Zeitpunkt für mich völlig überraschend per E-Mail vom Verein „Geben für Leben-Leukämiehilfe Österreich“ verständigt. Mir wurde mitgeteilt, dass ich einem anderen, mir unbekannten Menschen mit meiner Stammzellenspende das Leben retten kann, da ich als potentieller Stammzellenspender in Frage käme. Es waren noch genauere Untersuchungen zur endgültigen Spendereignung erforderlich, doch bemerkte ich schon bei meinem ersten Telefonat mit Heike ihre Freude, mir diese großartige Nachricht mitzuteilen. Ich war sofort von ihrem Enthusiasmus erfasst und bekräftigte nun meine bestehende Entschlossenheit zur Stammzellenspende. Obwohl die Spende selbst noch in weiter Ferne schien, erfasste mich das erste Mal eine große Vorfreude auf den Tag der Spende.

Einige Tage später erhielt ich per Post ein weiteres Test-Kit, mit dem ich eine Blutabnahme bei meiner Hausärztin durchführen ließ. Zusätzlich füllte ich einen umfassenden Gesundheitsfragebogen aus. Die Blutproben wurden noch am selben Tag durch einen Kurierdienst abgeholt und in ein entsprechendes Labor gebracht. Die Spannung wuchs und nach rund 2 Wochen wurde meine Spendertauglichkeit bestätigt. Ein unbeschreibliches Gefühl!  Mir wurde nun mitgeteilt, ich möge mich für die kommenden 3 Monate als Spender bereithalten und in diesem Zeitraum auf Blutspenden, Piercen, Tätowieren und Akkupunktieren verzichten. Mitte Jänner 2023 wurde ich erneut von „Geben für Leben“ kontaktiert und mir mitgeteilt, dass ich von da an durch das AKH Wien kontaktiert werde und mir durch das AKH die kommenden Termine für die Voruntersuchung und die tatsächliche Stammzellenspende bekannt gegeben werden.

Kurz darauf wurde eine unkomplizierte Voruntersuchung im AKH Wien durchgeführt und hierbei durch die beiden freundlichen Koordinatorinnen Frau Zwettler BSc. und Frau Flatz-Niebuhr, der anstehende Ablauf der Stammzellenspende erneut ausführlich erklärt. Auch waren wir von diesem Zeitpunkt an bis zur Spende immer sowohl per Telefon, als auch per E-Mail in Kontakt. Durch das großartige Engagement der beiden Damen war ein Gefühl des „Begleitet werdens“ zu verspüren. Dadurch wurde diese aufregende Zeit für mich spürbar erleichtert.

Wenig später war es dann endlich soweit und nach überstandener Erkältung konnte ich nun endlich mit der Verabreichung des G-CSF (Wachstumsfaktor) beginnen. Ich verspürte ab dem zweiten Tag ein leichtes Ziehen im Rumpfbereich, aber ich hatte dadurch keine Schmerzen. Dieses Symptom verschwand auch am Tag nach der Spende von selbst wieder.

Die Stammzellenspende selbst fühlte sich wie eine längere Blutspende an und konnte durch die Möglichkeit am Smartphone Serien und Filme zu sehen sehr kurzweilig gestaltet werden. Nach ca. 5 Stunden war die Spende auch schon wieder vorbei und meine Stammzellen befanden sich bereits auf dem Weg zur Empfängerin. Ich fühlte mich nach der Spende etwas erschöpft, hatte jedoch zu keinem Zeitpunkt Schmerzen und wurde während der Spende vom sehr netten medizinischen Personal des AKH Wien sehr gut umsorgt.

Mit einem außergewöhnlichen Glücksgefühl trat ich meine Heimreise an. Schon am nächsten Tag erhielt ich per Kurier eine Urkunde vom Verein Geben für Leben zugesandt und hatte ein sehr nettes, abschließendes Telefonat mit der lieben Cemi, welche mir mitteilte, dass meine Spende an eine Frau nach Frankreich geht. Dir liebe Unbekannte wünsche ich von Herzen alles Gute und vor allem eine rasche Genesung, sowie viel Gesundheit auf deinem weiteren Lebensweg.

Die letzten Wochen und vor allem die Stammzellenspende selbst waren eine außergewöhnliche Erfahrung und ich fühle mich dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, einem Mitmenschen die Hoffnung auf ein gesundes Leben zu ermöglichen. Einem anderen Menschen ein Stückchen seiner eigenen Gesundheit in Form einer Stammzellenspende zu schenken ist ein unglaubliches Privileg, das ich jedem Menschen, der mit geringem Aufwand etwas Bedeutendes bewirken möchte, wärmstens ans Herz legen möchte. Ich für meinen Teil würde mich jederzeit wieder als Spender zur Verfügung stellen."

Lieber Manuel, vielen Dank für Deinen großartigen Einsatz und den berührenden Nachbericht!

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