Lebensretter | Di, 14.11.2023 | 13:43
Melanie (30) aus St. Johann im Saggautal ließ sich Anfang des Jahres über das Internet typisieren. Sie spendete ihre Stammzellen an eine Frau aus den USA.
„Als ich mich als Stammzellenspenderin anmeldete, dachte ich, ich hätte Angst, wenn Geben für Leben mich eines Tages anrufen würde. Aber als sie sich nur wenige Monate nach meiner Registrierung in ihrer Datenbank meldeten, empfand ich nur Demut. Ich fühlte mich demütig, dass da draußen jemand war, der meine Hilfe brauchte, und ich war diejenige, die dazu in der Lage war. Dieses Gefühl gab dem Leben einen neuen Sinn, denn während ich selbstverständlich mit einem gesunden Körper lebe, wünscht sich dieser Mensch wahrscheinlich nichts sehnlicher als das, wieder gesund zu sein, zu leben.
So oft im Leben halten wir Dinge für selbstverständlich, bis sie uns genommen werden. So oft kämpfen wir gegeneinander, obwohl wir vereint viel besser dran wären.
Fast jede Person, bei der ich meine Spende erwähnte, sagte mir, wie großzügig das von mir sei und ich fühlte mich dadurch meistens angegriffen. Weil ich es nicht tue, um großzügig zu sein oder um mich in ein gutes Licht zu rücken, SONDERN, weil es eine echte Person da draußen gibt, die das braucht, was ich so leicht geben kann (ja, mit ein wenig Aufwand meinerseits). Wenn du also ein Leben retten könntest und die Frage lautet: "Bist du dazu bereit?“ Sollte die Antwort nicht immer "Ja" lauten?
Ich bin auch nach meiner Spende noch immer sehr demütig darüber, dass ich einer jungen Amerikanerin, die Chance auf ein weiteres Leben bieten kann.
Ein großes Dankeschön gilt an das Team des LKH Graz und das Team von Geben für Leben, ohne die das Ganze hier gar nicht möglich gewesen wäre. Dankeschön!“
Liebe Melanie, vielen Dank für deinen großartigen Einsatz für einen kranken Menschen und die berührenden Worte!
Bild: Melanie bei ihrer Spende im LKH Graz. - Download Titelbild
