Lebensretter | Di, 25.7.2023 | 09:55
Peter (38) aus Jabing ließ sich Ende 2022 in Großpetersdorf typisieren. Er spendete sein Knochenmark an eine Frau aus den USA.
"Vor fast genau acht Monaten habe ich mich im Zuge einer Blutspende bei einer Typisierungsaktion der Organisation „Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich“ als Stammzellenspender typisieren lassen. Völlig überraschend bekam ich fast sechs Monate später von „Geben für Leben“ die Nachricht, dass ich unter Umständen für einen Leukämiepatienten als passender Spender infrage komme.
Bei einem sehr freundlichen ersten Telefonat wurde ich gefragt, ob ich weiterhin für eine Spende bereit wäre. Natürlich war ich das! Wenn es um Menschenleben geht, ist das für mich Ehrensache!
Um die Spendereignung final gewährleisten zu können, sind dazu jedoch mehrere Untersuchungen notwendig. Unter anderem wird eine genaue Blutanalyse und ein Ganzkörpercheck durchgeführt. Völlig unkompliziert und in ständigem Kontakt mit „Geben für Leben“ wurden die Untersuchungstermine und der Untersuchungs- und Spendeort in der Asklepios-Fachklinik Gauting organisiert.
In meinem Fall war für den Patienten eine Stammzellenspende in Form einer Knochenmarktransplantation (Knochenmarkpunktion aus dem Beckenkamm) erforderlich. Dies bedeutet einen kleinen“ Eingriff unter Vollnarkose. Ohne zu zögern war für mich klar, auch diese Form der Spende ist für mich selbstverständlich. Immerhin geht es hier um ein Menschenleben.
Nach umfangreicher Voruntersuchung erhielt ich ca. drei Tage später die Spenderfreigabe. Nun war es so weit. Ich bin als Spender geeignet.
Mit einem wahnsinnig guten Gefühl im Bauch, aber auch in ständigen Gedanken an den erkrankten Patienten, ging es also zur Spende in die Klinik. Nach erfolgter Aufnahme und Voruntersuchung am Vorabend wurde am nächsten Morgen die Knochenmarkentnahme aus dem Beckenkamm unter Vollnarkose durchgeführt. Mir kam es vor wie ein Wimpernschlag und der Eingriff war auch schon vorbei. Unverzüglich wurde das entnommene Knochenmark zum Patienten transportiert und transplantiert.
Ohne Probleme, mit einem Lächeln im Gesicht und mit einem sehr, sehr guten Gefühl hab ich mich von dem kleinen Eingriff schnell erholt. Was blieb sind zwei kleine Pflaster im Beckenbereich und ein unbeschreibliches Gefühl zu wissen, jemandem eventuell das Leben retten zu dürfen. Für mich war es eine Kleinigkeit, für meinen Patienten beginnt nun jedoch noch eine lange, aber hoffentlich sehr erfolgreiche Reise.
An meine „Bluts-Schwester“:
Ich wünsche dir sooooooo sehr, dass sich meine (jetzt unsere) Stammzellen bei dir genauso wohlfühlen, wie bei mir. Deine Genesungsreise beginnt nun. Ich bin in Gedanken bei dir und sende dir ganz viel Kraft und positive Energie. Ich wünsche dir von tiefstem Herzen, dass du schnellstmöglich wieder gesund wirst. Du schaffst das!!
Ich würde mich freuen, wenn ich durch meinen kleinen Erfahrungsbericht weitere Menschen dazu motivieren kann, sich typisieren zu lassen. Es gibt da draußen Menschen, die brauchen euch!!! Kleiner Aufwand, wahnsinnig große Wirkung – LEBEN RETTEN!!
Abschließend möchte ich mich noch sehr herzlich beim gesamten Team vom Verein „Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich“ sowie beim gesamten Team der AKB und BSB für die wahnsinnig tolle Organisation und Begleitung bedanken. Ihr seid großartig und macht einen echt tollen Job."
Lieber Peter, der Dank ist ganz unsererseits für Deinen großartigen Einsatz!
Bild: Peter nach der Knochenmarkspende - Download Foto
