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Tiroler spendet gesundes Knochenmark an Amerikaner

Lebensretter | Mo, 5.7.2021 | 15:18

Unser 258. Spender ist Stefan aus Tirol

Stefan (34) kommt aus dem Allgäu und lebt jetzt in Absam. Er ließ sich 2017 in Inzing typisieren und hat nun einem Mann aus den USA sein gesundes Knochenmark gespendet.

"Hallo, ich bin Stefan, 34 Jahre, und komme aus dem Allgäu.

Ich ließ mich 2017 bei einer Aktion in Inzing typisieren. Ich bekam dann diesen April eine Email, dass ich eventuell als Spender für jemanden in Frage komme. Nach einem freundlichen Telefonat schickte mir „Geben für Leben“ ein Paket mit diversen Probenbehältern für die Bestätigungsuntersuchung. Diese musste ich nur zu meinem Hausarzt mitnehmen, der in ein paar Minuten die Blutentnahme durchführte.

Ich dachte schon, dass ich doch nicht in Frage komme, bis ich nach ein paar Wochen einen Anruf bekam, dass ich der passendste Spender wäre. Ich wurde gefragt, ob ich immer noch bereit für eine Knochenmarkspende wäre, was für mich zu keinem Zeitpunkt in Frage stand.

Für die Untersuchung und die Entnahme konnte ich zwischen Ulm, Gauting und Wien auswählen, woraufhin meine Wahl auf Gauting fiel, da es am nächsten war. Dort vereinbarte ich dann einen Termin für die Voruntersuchung und die Entnahme.

Ich wurde also im Vorfeld gründlich durchgecheckt und umfassend und sehr freundlich aufgeklärt, was, wie und warum gemacht wird. Man wird auch zu nichts gedrängt und immer wieder gefragt, ob man auch wirklich dazu bereit ist. Ich war ehrlich gesagt ziemlich schockiert, dass es tatsächlich potentielle Spender gibt, die dann doch nicht wollen. Schließlich geht es hier um ein Menschenleben und es könnte genauso irgendwann einen selbst oder jemanden, der einem nahe steht oder gar das eigene Kind treffen.

Nach ein paar Tagen bekam ich dann die Freigabe und fuhr drei Wochen später wieder nach Gauting, wo ich in einem gut ausgestatteten Privatzimmer untergebracht wurde. Interessanterweise war ich am Vortag kein bisschen nervös. Erst, als ich dann in den Operationssaal geschoben wurde, war ich etwas aufgeregter, aber auch nicht übermäßig. Mir wurden dort ein paar Elektroden angeklebt, ein Zugang gelegt und die Ärzte stellten sich kurz vor. Dann sagten sie zu mir, dass ich gleich einschlafe und tatsächlich wachte ich gefühlte 10 Sekunden später im Aufwachraum auf. Man bekommt also absolut nichts mit.

Die ersten Tage fühlt es sich wirklich nur wie ein Muskelkater im unteren Rücken an und dann eher wie Insektenstiche. Ich hatte auch weder Schwindel noch Kopfschmerzen, aber man merkt die nächsten Tage beim Treppensteigen doch, dass noch etwas Blut fehlt.

Am Tag nach der Spende gab es nochmal eine Blutuntersuchung und es wurden nochmal detailliert die Ergebnisse der Voruntersuchung besprochen. Dann wurde ich schon entlassen und konnte wieder nach Hause fahren.

Ich danke nochmal den freundlichen Teams der "Aktion Knochenmarkspende Bayern" und „Geben Für Leben“ für die umfangreiche Unterstützung und Beratung.

Es wäre schön, wenn sich deutlich mehr Leute typisieren lassen würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass man als Spender in Frage kommt, ist ohnehin sehr gering. Und wenn doch, dann hat man minimalen Aufwand und Unannehmlichkeiten, was aber in keinem Verhältnis dazu steht, dass jemand anders die Chance hat, weiterzuleben statt zu sterben."

Lieber Stefan, vielen Dank für Dein großartiges Engagement und die lieben Worte.

Bild: Unser 258. Lebensretter Stefan vor der Knochenmarkspende - Download Foto

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