Lebensretter | Di, 17.6.2025 | 09:45

Daniel (26) aus Bezau bestellte im Jahr 2020 online das Typisierungsset und ließ sich als Stammzellspender registrieren. Seine Stammzellen gingen nach Westeuropa und schenkten einer Frau Hoffnung auf Leben.
Hier ist der Erfahrungsbericht von Daniel:
"Im Januar 2025 wurde ich von Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich kontaktiert – mit der Nachricht, dass ich, wie bereits im Jahr 2023, erneut jemandem potenziell das Leben retten könne.
Die darauffolgende Blutabnahme beim Hausarzt kannte ich bereits, und sie verlief dank eines guten Gesprächs mit ihm sehr angenehm.
Die Voruntersuchung in Gauting (bei München) fand am 22.05. statt. Dort wurde ein ausführlicher medizinischer Check durchgeführt. Nach all den Untersuchungen folgte ein sehr umfassendes Aufklärungsgespräch. Dennoch war alles bereits nach einem halben Tag erledigt, und ich konnte wieder nach Hause fahren.
Ein paar Werktage später erhielt ich die Nachricht, dass alle Werte gut seien und einer Stammzellspende nichts mehr im Wege stehe. Ein letztes Mal wurde ich gefragt, ob ich die Spende wirklich durchführen möchte. Nach meinem endgültigen „Ja“ wurde der Patient bzw. die Patientin mit einer letzten, lebensbedrohlich hohen Bestrahlung auf die Stammzellspende vorbereitet.
Einige Tage vor der Spende spritzte ich mir zweimal täglich ein Medikament in die Bauchfalte, das dem Körper eine Grippe vortäuscht – mit dem Ziel, dass er genügend Stammzellen für die Spende produziert. Da die Nebenwirkungen gering ausfielen (leichtes Kopfweh, leichte Knochenschmerzen und Müdigkeit), habe ich die Schmerzmittel, die ich von der Klinik erhalten hatte, nicht gebraucht.
Am 04.06. kam ich früh morgens in die Klinik und wurde sofort an das Apheresegerät angeschlossen. Das Team ging sehr fürsorglich mit mir um, und man merkte sofort, dass sie absolute Profis auf ihrem Gebiet sind.
Nach etwa drei Stunden Ball-Drücken und Film-Schauen hatte mein Körper genug Stammzellen abgegeben, sodass die Sammlung erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Etwa eine Stunde nach der Spende wurde ich noch zur Beobachtung in der Klinik behalten.
Da ich mich wirklich gut fühlte und keinerlei Nebenwirkungen der Stammzellspende spürte, bin ich am Nachmittag sogar noch ein wenig durch die Einkaufsstraße gebummelt – und anschließend wieder nach Hause gefahren."
Lieber Daniel, was du getan hast, ist alles andere als selbstverständlich. Du hast dich für einen Menschen entschieden, den du nicht kennst – und ihm Hoffnung gegeben, wo vielleicht keine mehr war. Danke für deine Stärke und dein großes Herz.
Foto: Daniel (26) aus Bezau - Vorarlberg bei seiner Stammzellspende - Download Foto


