Lebensretter | Mo, 16.6.2025 | 15:48
Evelin (31) aus Maria Neustift bestellte im Dezember 2021 online das Typisierungsset und ließ sich als Stammzellspenderin registrieren. Ihre Stammzellen gingen nach Westeuropa und schenkten einem kleinen Mädchen Hoffnung auf Leben.
Hier ist der Erfahrungsbericht von Evelin:
"Ich bin Evelin Hörmann, 31 Jahre alt und Mama von zwei Kindern – sechs Jahre und acht Monate alt sind sie.
Ich habe mich 2021 für ein Kind aus dem Nachbarort typisieren lassen. Das Probenset habe ich ganz einfach über die Homepage von Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich nach Hause bestellt, die Wangenabstriche gemacht und es zurückgesendet.
Anfang April 2025 nahm Geben für Leben mit mir Kontakt auf – es hatte einen Treffer gegeben, und ich durfte jemandem die Hoffnung auf Leben schenken. Ich wurde natürlich gefragt, ob ich nach wie vor bereit bin, zu spenden.
Da mein zweites Kind noch gestillt wird, wurde uns im AKH für die Dauer von zwei Nächten ein Familienzimmer organisiert, sodass mein Ehemann und unser Baby jederzeit bei mir sein konnten. Auch meine Eltern und unser älteres Kind wurden in einem Hotel in der Nähe untergebracht.
Anfang Juni, am Abend vor der Knochenmarkspende, wurde ich im AKH aufgenommen. Am nächsten Morgen wurde das Knochenmark unter Vollnarkose entnommen. Die OP verlief gut und war nach 20 Minuten vorbei. Danach ging es mir besser als erwartet. Ich hatte befürchtet, dass ich einige Tage nicht wirklich mobil sein würde – das war aber überhaupt nicht der Fall. Ich stand nach der OP auf, und der Lendenbereich fühlte sich lediglich an, als hätte ich eine Verspannung. Am dritten Tag hatte ich noch eine Blut- und Wundkontrolle und konnte mittags das Krankenhaus wieder verlassen. Die Tage danach verliefen problemlos, mit einem harmlosen „Zwicken“ im Rücken.
Nach der Spende erfuhr ich, dass sie für ein kleines Mädchen in den Niederlanden bestimmt war.
Da mir zugesichert wurde, dass meine Kinder während der Entnahmezeit gut versorgt sind, zögerte ich keine Sekunde mit der Zusage, dass ich helfen werde. Der Gedanke, wie es dem kleinen Mädchen wohl ergehen würde, wenn ich nicht spende, war für mich unerträglich. Diese Vorstellung könnte ich nie mit mir vereinbaren – nicht als Mensch und schon gar nicht als Mutter. Ich wäre unendlich dankbar, wenn auch uns jemand so helfen würde.
Das Gefühl, dass ich die Einzige war, die das Leben dieser kleinen Maus retten konnte, wird mich ein Leben lang begleiten.
Ich würde es jederzeit wieder tun."
Liebe Evelin, von Herzen danke für deine großartige Hilfsbereitschaft und deinen mutigen Einsatz!
Mit deiner Knochenmarkspende hast du nicht nur Hoffnung geschenkt, sondern vielleicht sogar ein Leben gerettet – das ist einfach bewundernswert. Danke, dass du so viel Herz zeigst.
Foto: Evelin (31) aus Maria Neustift - Oberösterreich vor ihrer Knochenmarkspende - Download Foto
