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Ehefrau eines ehemaligen Leukämiepatienten erzählt von der Heilung ihres Mannes

Archiv bis 31.12.2018 | So, 11.10.2015 | 14:06

Vor 31 Jahren durch Knochenmarkspende gerettet

Liebe Freunde von "Geben für Leben",

vor kurzem habe ich eine sehr berührende Geschichte aus Linz erhalten, die ich mit euch teilen will. Schicksale wie diese geben auch anderen betroffenen Menschen die Hoffnung, dass alles wieder gut wird. Vielen Dank an die Familie Hanslmaier, dass sie uns an ihrem Schicksal teilhaben lassen und dass sie vielen Menschen damit Mut schenken.

Herzlich, Susanne Marosch

 

Sehr geehrte Frau Marosch!

Ich habe heute Ihren Brief erhalten zum Aufruf für ein Typisierungsset, oder Geldspende. Vielen Dank!

Leider bin ich nicht mehr in dieser Altersklasse, wir werden unseren Beitrag dazu leisten, denn es ist uns ein Anliegen den Menschen mit Leukämie zu helfen und dass es diese Hilfe gibt.

Im Jahr 1984 mit 38 Jahren hat mein Mann erfahren, dass er an Chron.myeloischer Leukämie erkrankt ist. Es war ein Zufallsbefund und am Beginn dieser Erkrankung. Die Diagnose war für uns ein Schlag ins Gesicht und wir brauchten einige Zeit um die Diagnose zu verkraften! Damals waren die Behandlungsmöglichkeiten  noch nicht so fortschrittlich wie heute. Im Gespräch mit den Ärzten erfuhren wir, dass es eine Möglichkeit zur Knochenmarkstransplantation in Innsbruck und Wien gibt. Nach einer ausführlichen Information durch den damaligen Professor am Krankenhaus, wurde die Typisierung vorgenommen. Mein Gatte hatte einen jüngeren Bruder und es war ein Glück der Bruder passte. Mit dem Bruder wurde ebenfalls ein ausführliches Gespräch geführt und er gab auch die Einwilligung zur Knochenmarkspende.

Mit all den Befunden im Gepäck machten wir uns auf den Weg nach Wien, ins damalige noch alte AKH zu Prof. Dr. Deutsch und Prof Dr. Hinterberger im März 1984. Am AKH Wien weitere Gespräche mit Prof. Dr.Hinterberger und Untersuchungen. Eine Woche später stand fest, dass mein Mann Kanditat für eine KMT ist, der Zeitraum war noch nicht fix, da es laut den Befunden nicht so dringend war und Patienten mit einer dringenderen Notwendigkeit vorgemerkt waren. In der Zwischenzeit wurde mein Gatte im Krankenhaus in Linz routinemäßig kontrolliert.

Endlich war es am 20. September so weit und es kam der Anruf aus dem AKH Wien, dass mein Gatte am 26.September 1984 zur Aufnahme kommen kann. Mit ein paar wenigen persönlichen Dingen im Gepäck, fuhren wir nach Wien zur Aufnahme. Auch der Bruder meines Mannes kam mit und es wurden vorab noch einige Untersuchungen durchgeführt. Der Trennungsschmerz bei meinem Gatten und den drei Kindern 11, 10, 4 Jahre war sehr groß.

Noch am selben Tag ist mein Mann in die sterile Einheit als Patient Nummer 33 eingezogen. Damals gab es noch kein Telefon in der Einheit und schon gar nicht an ein Handy zu denken. Ich hatte täglichen Kontakt per Telefon zum Ärzteteam, da ich nicht jeden Tag aus familiären Gründen nach Wien zu Besuch fahren konnte.

Soweit ist die Vorbehandlung und auch die Ganzkörperbestrahlung, sowie Transplantation und Nachbehandlung gut verlaufen. Nach gut 7 Wochen konnte mein Gatte die Einheit und das AKH verlassen.

Warum ich Ihnen diese Geschichte schreibe, sind es heute am Tag genau 31 Jahre her, dass mein Gatte das Knochenmark seines Bruders und Spenders bekommen hat und wir diese geschenkten Jahre viel Gemeinsames und schönes erleben durften. Sicher gab es auch Zeiten, die mein Mann wegen, verschiedener anderer Erkrankungen im Krankenhaus verbringen musste, aber immer wieder soweit gut genesen nach Hause gehen konnte und von der damaligen CML-Erkrankung nichts zurück blieb.

Damit möchten wir den Betroffenen Erkrankten Mut und Trost spenden, dass Sie auch die Möglichkeit haben einen Spender zu bekommen, um in Folge Heilung zu erlangen.

Mit freundlichen Grüßen aus Linz

Johann und Christine Hanslmaier

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