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Eine Stammzellspende hat Martin geholfen

Allgemeines | Sa, 20.6.2020 | 17:45

Ein Leukämiepatient erzählt von seiner Behandlung

Martin (28) hat eine Stammzellspende bekommen. Der junge Mann wurde letztes Jahr mit der Diagnose ALL (= Akute lymphatische Leukämie) konfrontiert. Hier erzählt er, wie es ihm damit ergangen ist. 

Martin ging im August letzten Jahres zur Gesundenuntersuchung, wo man ihm eine tadellose Gesundheit bescheinigte. Doch schon wenige Wochen später kam alles anders. Er bekam gelbliche Augen und fühlte sich nicht mehr wohl.

Seine Ärzte gaben ihm die erschreckende Diagnose ALL - Akute lymphatische Leukämie. Bei dieser Form des Blutkrebses ist die Vermehrung und Erneuerung der weißen Blutkörperchen (= Lymphozyten) außer Kontrolle geraten. Die aggressive Krankheit war schnell fortgeschritten und so kam Martin zur Behandlung ins AKH nach Wien. Er war dabei über die hohe Anzahl an jungen Menschen überrascht , die im Alter von 20 - 30 Jahren von dieser Krankheit betroffen waren und zusammen mit ihm vor Ort behandelt wurden.

Die Ärzte meinten zunächst, die Krankheit könnte sich alleine mit einer Chemotherapie bekämpfen lassen. So bereitete sich Martin auf eine längere Chemotherapie vor. Nach dem dritten Chemo-Zyklus erlitt er dann einen Rückfall und es wurde klar, dass er um eine Transplantation von gesunden Stammzellen nicht herumkam.

Die nächsten vier Monate wurde ein passender Stammzellspender gesucht, der dann auch in einer Spenderdatei aus Mitteleuropa gefunden wurde. Als dieser zur Spende bereit war, wurde Martin auf die Spende vorbereitet.

Acht Tage lang erhielt er Chemotherapien, Antikörper und eine Bestrahlung, um die kranken Zellen abzutöten. Ab dem letzten Tag wurde es heftig, denn sein Körper war dann schon sehr geschwächt. In den nächsten Wochen folgten Entzündungen im ganzen Körper bis hin zur Lungenentzündung, Übelkeit, Erbrechen und die Rückbildung der Muskeln aufgrund des langen Liegens (Muskelatrophie). Durch das Liegen vergiftete sich sein Körper zudem mit einem körpereigenen Keim, der zusätzliche Schwierigkeiten machte. 

Doch die körperlichen Auswirkungen waren nur die eine Seite der Medaille. Aufgrund der anschließenden fünfwöchigen Isolation war er wegen der gesamten psychischen Belastung stark gefordert, um positiv zu bleiben. Dazu kamen die Nervosität vor der Spende und die Unsicherheit, ob die Spende wirken würde.

An Tag 16 dann die frohe Botschaft: Die Stammzellen hatten am Körper angedockt und zu arbeiten begonnen. Ab diesem Zeitpunkt ging es ihm täglich besser. Nun hieß es zwei Jahre warten, bis ihm die vollständige Heilung attestiert werden kann.

Alles in allem war er 36 Tage im Spital - eine Zeit, die für ihn ebenso schwer war wie für seine Familie. Denn diese konnte nur hilflos zusehen und auf Heilung hoffen.

Man will sich gar nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn dieser Spender aus Mitteleuropa nicht typisiert gewesen wäre. Dann wäre er nie gefunden worden und die Sache hätte einen schlimmen Ausgang genommen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass sich viele Menschen typisieren lassen.

Wir danken jedem potentiellen Lebensretter für seine / ihre Bereitschaft, sich typisieren zu lassen und Hoffnung auf Leben zu schenken! Vielen Dank an Martin für diese bewegende Geschichte, die eindrucksvoll zeigt, wie wichtig Stammzellspenden sind.

Lieber Martin, wir wünschen Dir alles Gute und eine schnelle und vollständige Genesung!

Bild: Patient Martin nach seiner Leukämiebehandlung - Download Foto

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