Lebensretter | Sa, 4.8.2018 | 20:15
Ramona Gastl (25) kommt aus Inzing, wo sie sich 2017 auch typisieren ließ. Sie hat am gleichen Tag wie Julian ihr Knochenmark für ein Kleinkind in Deutschland gespendet. Hier ist ihr Erfahrungsbericht:
Mitte Mai kam der Anruf von Geben für Leben, es gäbe einen Leukämiepatienten und ich wäre den ersten Gewebemerkmalen zufolge die einzige passende Spenderin. Ich freute mich sehr über diese überraschende Nachricht und konnte es gar nicht fassen – meine Antwort war natürlich ein JA!
Sowohl die Mitarbeiter von Geben für Leben als auch der Aktion Knochenmarkspende Bayern sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Voruntersuchungen und ich fühlte mich schon im Vorfeld bestens aufgehoben.
Dann das entscheidende Email Anfang Juli: „Alles passt! Sie können spenden und die Vorbereitung beim Empfänger geht los!“ Besser könnte es nicht sein, dachte ich mir begeistert, aber ich wurde auch ein bisschen nervös. Die Entnahme meines Knochenmarks in Gauting am 9. Juli verlief komplikationslos und am Nachmittag desselben Tages war ich trotz Vollnarkose bereits wieder auf den Beinen. Meine Registrierung in der Spenderdatenbank war zum Zeitpunkt der Spende genau 7 Monate her.
Auf die Initiative von Brigitte und Albert Maurer hin, veranstalteten die Inzinger Jungschützen am 9. Dezember 2017 gemeinsam mit Geben für Leben die Typisierungsaktion für potentielle Stammzellenspender in Inzing/Tirol. Diese fand großen Anklang und erst durch diese Aktion erfuhr ich, wie viele andere auch, von dieser Möglichkeit im Kampf gegen Leukämie.
Ich hätte nie damit gerechnet, tatsächlich meinem genetischen Zwilling eine Chance auf ein Leben ohne Leukämie geben zu können – und hoffe natürlich, dass sich der kleine Patient mit meinen Stammzellen wieder zurück ins Leben kämpfen kann! Wer weiß, …vielleicht treffen wir uns ja eines Tages, denn „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist“, wie Audrey Hepburn es treffend formulierte.
Bild: Unsere 78. Lebensretterin Ramona Gastl - Download Foto
