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Unser 624. Stammzellspender ist Jakob aus Hohenems - Vorarlberg

Lebensretter | Di, 3.12.2024 | 13:50

Unser 624. Stammzellspender ist Jakob aus Hohenems - Vorarlberg

Jakob (29) aus Hohenems ließ sich 2022 in Lustenau bei der Feuerwehr als Stammzellspender typisieren und spendete seine gesunden Stammzellen an einen Mann aus Mitteleuropa.

"Im September 2022 war ich bei einer Typisierungsaktion von „Geben für Leben“ in Lustenau, um mich registrieren zu lassen – ganz unkompliziert mit einem einfachen Wangenabstrich. Am 14. Oktober 2024 erreichte mich der Anruf, dass ich eventuell als Spender für eine an Leukämie erkrankte Person in Frage komme.
Nach einem ausführlichen und aufklärenden Gespräch mit „Geben für Leben“ habe ich mich sofort dazu bereit erklärt zu spenden. Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich Stammzellen spenden zu können, ist sehr gering – es ist also wirklich etwas sehr Besonderes.
In weiterer Folge konnte ich mir das Zentrum aussuchen, welches die Spende durchführen wird. Die Wahl bestand zwischen Ulm, Graz oder Wien. Aufgrund der Lage meines Wohnortes und der geringen Distanz habe ich mich für Ersteres entschieden. Es folgte ein weiteres ausführliches Aufklärungsgespräch mit einer Ärztin der Klinik in Ulm. Bei einem weiteren Termin wurde ich vor Ort körperlich untersucht (EKG, Ultraschall der Organe, Blutbild,…), um meine Voraussetzungen zur Spende überprüfen zu können. Die Untersuchung fand am 5. November statt und dauerte etwa von 09:00 bis 14:00 Uhr. Ich habe mich für eine Anreise mit dem PKW entschieden – sämtliche Kosten (Kilometergeld, Verpflegung) wurden von „Geben für Leben“ zurückerstattet. Auch die Kosten für eine eventuell erforderliche Übernachtung wären übernommen worden, was in meinem Fall jedoch nicht notwendig war.
Nachdem sämtliche Untersuchungen durchgeführt wurden, erhielt ich etwa drei Tage später einen Anruf der Klinik mit dem erfreulichen Ergebnis, dass einer Stammzellenspende nichts mehr im Weg stünde. Der Termin zur Spende wurde auf den 21. November gelegt.
Fünf Tage vor der Spende begann die eigenständige Verabreichung einer Fertigspritze zur Anregung der Bildung von weißen Blutkörperchen im Körper. Diese wurde jeweils morgens und abends subkutan – unter die Haut – verabreicht, damit die Stammzellen besser gewonnen werden können. Die Applikation selbst war für mich relativ schmerzlos und ließ sich sehr gut eigenständig durchführen. Die Spritzen könnten grippeähnliche Symptome wie Kopf- und/oder Gliederschmerzen, Fieber etc. verursachen – in meinem Fall waren es aber lediglich leichte Rückenschmerzen, die am Tag nach der Spende auch bereits wieder verschwunden waren. Für den Fall der Fälle erhielt man aber bereits am Tag der Untersuchung Paracetamol, mit dem man sich dann bei Bedarf selbst therapieren kann.
Am Tag der Spende reiste ich morgens erneut per PKW an, es besteht aber grundsätzlich auch die Möglichkeit, bereits am Vortag anzureisen und im Hotel zu übernachten.
Generell gibt es zwei Möglichkeiten der Spende – eine periphere Stammzellentnahme oder eine Knochenmarkspende. In meinem Fall wurde die periphere Stammzellenspende durchgeführt. Ich erhielt dann jeweils eine Kanüle in jeden Arm, eine aus Metall und eine aus Kunststoff. Einen Arm konnte ich ziemlich gut weiterbewegen, der andere musste für die Dauer der Filterung still liegen. Die Spende kann zeitlich zwischen 3 und 5 Stunden variieren, die aber gut aushaltbar sind. Man erhält Getränke und Speisen und wird rundum gut umsorgt. Bei mir waren es 5 Stunden, die ich mit Filme schauen und Musik hören verbracht habe. Alles in allem war es wirklich sehr unkompliziert, und alles verlief ohne Komplikationen.
Bereits am Tag nach der Spende erhielt ich den Anruf von „Geben für Leben“, dass mein genetischer Zwilling heute meine Stammzellen erhalten wird – ein besonderer Tag, da der 22. November auch gleichzeitig mein Geburtstag ist. Ich durfte also doppelt feiern. „Geben für Leben“ gab mir dann diverse Daten bekannt (ungefähres Alter, Herkunftsland, Geschlecht), und es besteht nun für mich die Möglichkeit, über die Organisation anonym Kontakt mit dem Empfänger meiner Spende aufzunehmen.
Ich bin unglaublich dankbar dafür, die Möglichkeit erhalten zu haben, einem Mitmenschen zu helfen, und möchte jedem ans Herz legen, sich ebenfalls typisieren zu lassen."

Lieber Jakob, vielen Dank für deinen großartigen Einsatz und deine Bereitschaft, einem Menschen mit deiner Stammzellenspende ein neues Leben zu schenken! Wir wünschen dir noch viele glückliche und gesunde Geburtstagsfeiern und möge jeder Tag genauso besonders sein wie der, an dem du jemandem das Leben geschenkt hast.

Foto: Jakob (29) aus Hohenems - Vorarlberg bei seiner Stammzellspende - Download Foto 

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