Am 7. Dezember 2024 verabreichte ich mir die erste Spritze unter ärztlicher Aufsicht im LKH Feldbach. Es hört sich schlimmer an als es ist sich selbst eine Spritze zu setzen. Bereits nach der ersten Spritze spürte ich Nebenwirkungen: leichte Kopfschmerzen und Übelkeit. Das Team von Geben für Leben und das LKH Graz waren jedoch jederzeit für mich da, wenn ich Unterstützung brauchte. Vielen Dank für diesen großartigen Einsatz!
Am 8. Dezember, nach der dritten Spritze, wurden die Nebenwirkungen heftiger: Ich hatte starke, krampfartige Schmerzen, besonders im Lendenwirbelbereich, die in die Hüftknochen ausstrahlten. Diese Schmerzen hielten 24 Stunden an und sorgten für eine schlaflose Nacht sowie einen anstrengenden Arbeitstag. Glücklicherweise verschwanden die Schmerzen nach einem Tag, und ich hatte nur noch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Muskel- und Knochenschmerzen.
Ich möchte hier betonen, dass diese Nebenwirkungen vielleicht abschreckend klingen, aber im Vergleich zu dem, was der Empfänger durchmacht, sind sie ein geringes Opfer. Außerdem reagiert jeder unterschiedlich – nicht jeder hat so starke Beschwerden.
Der Spendentag
Am 11. Dezember 2024 war es endlich soweit: der Tag der Stammzellspende. Ich war aufgeregt, aber auch voller Vorfreude. Die Spende selbst ist absolut schmerzfrei, man muss lediglich für mehrere Stunden ruhig liegen. Es kann ein wenig langweilig werden, aber der Gedanke, damit ein Leben zu retten, macht alles erträglich.
Bei mir dauerte die Spende etwa vier Stunden. Ich erfuhr, dass ich besonders viele Stammzellen hatte, was die Dauer etwas verkürzte, aber vermutlich auch der Grund für die stärkeren Nebenwirkungen war. Nach der Spende war ich zwar müde, aber sehr erleichtert und stolz. Das Team des LKH Graz überraschte mich mit einer Dankeskarte und einer Schokolade – eine unglaublich nette Geste. Danach ging ich mit meiner Familie zum Wienerschnitzelessen!
Die Schmerzen durch die Spritzen verschwanden rasch und ich fühlte mich bald wieder fit.
Mein Dank und Appell
Ich möchte mich herzlich beim Team von Geben für Leben, dem Pflege- und Ärzteteam des LKH Graz, sowie allen bedanken, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Ein besonderes Dankeschön geht an meine Familie, die mir immer zur Seite stand.
Mit dieser wahren Geschichte möchte ich alle Menschen ermutigen: Lasst euch typisieren und schenkt Hoffnung! Die Menschlichkeit und das Miteinander können Leben retten.
Mein Weihnachtswunder
Ich durfte einem Mann mittleren Alters aus Deutschland meine Stammzellen schenken. Dieser Gedanke erfüllt mein Herz mit Wärme. Vielleicht habe ich sein Leben gerettet – und genau das macht diese Zeit so besonders. Für ihn bin ich vielleicht ein Weihnachtswunder, denn sein einziger Wunsch ist es, gesund zu werden.
Ich wünsche dem Empfänger von Herzen viel Gesundheit und frohe Weihnachten!"
Danke Hannes für deine bewegenden Worte und deinen selbstlosen Einsatz. Es ist bewundernswert, wie du einem Fremden Hoffnung geschenkt und damit gezeigt hast, was echte Menschlichkeit bedeutet. Dein Engagement inspiriert und macht Mut!
Foto: Hannes (49) aus Riegersburg-Steiermark bei seiner Stammzellspende - Download Foto