Lebensretter | Fr, 25.4.2025 | 11:05
Julian (25) aus Landeck ließ sich 2017 bei unserer Typisierungsaktion in Imst typisieren und schenkte einem Mann aus Mitteleuropa Hoffnung auf Leben.
Hier ist der Erfahrungsbericht von Julian:
"Im Jahr 2017 gab es im Raum Imst einen großen Aufruf für einen kleinen Jungen, der an Leukämie erkrankt war. Daraufhin ließ ich mich typisieren, in der Hoffnung, ihm helfen zu können. Nach der Typisierung hätte ich nie gedacht, dass ich einmal als Spender in Frage kommen würde. Bis dahin hatte ich keine Berührungspunkte mit der Stammzellenspende.
Vor einigen Wochen erhielt ich Post von „Geben für Leben“, in der stand, dass ich als möglicher Spender in Frage komme. Daraufhin meldete ich mich und am nächsten Tag wurden mir Röhrchen zugeschickt. Mit diesen ging ich zum Hausarzt und ließ mir Blut abnehmen. Nach etwa zwei Wochen musste ich zur Voruntersuchung nach München, wo ein weiterer Check-up durchgeführt wurde. Da alles in Ordnung war, musste ich nur noch auf den Freigabebrief warten.
Zur Vorbereitung erhielt ich Spritzen, die ich mir vier Tage vor der Spende morgens und abends injizieren musste. Zunächst hatte ich großen Respekt davor, da die Ärzte meinten, man könne grippeähnliche Symptome wie Gliederschmerzen, Fieber etc. bekommen. Zu meinem Glück blieben jegliche Symptome aus.
Meine Gefühlslage war gemischt: Einerseits konnte ich es bis zum Tag der Spende kaum glauben, andererseits hatte ich immer Gänsehaut, wenn ich daran dachte, dass ich jemandem das Leben retten kann bzw. ihm eine Chance zum Überleben gebe. Während des gesamten Prozesses wurde ich vom Team „Geben für Leben“ stets unterstützt und fühlte mich nie allein.
Am Tag der Spende ging alles recht schnell. Der Blutdruck und Puls wurden noch einmal gemessen und dann lag ich schon auf der Liege. Von meinem rechten Arm wurden die Stammzellen herausgefiltert und in den linken Arm kam das überschüssige Blut. Die Spende an sich war unspektakulär. Mir ging es vor, während und danach eigentlich immer gleich gut und ich habe wenig körperliche Veränderungen gespürt.
Als ich einige Informationen darüber erhielt, für wen ich gespendet habe, war das noch einmal ein ganz anderes Gefühl. Erst da wurde mir bewusst, was ich durch meinen Einsatz erreichen konnte.
Mir ist klar geworden, dass man mit einem kleinen Einsatz Großes bewirken kann. Deshalb möchte ich jeden dazu ermutigen, sich zu typisieren und zu spenden, wenn man in Frage kommt. „Geben für Leben“ ist stets an deiner Seite und begleitet dich von Anfang bis Ende."
Lieber Julian, wir möchten dir von Herzen für deine großzügige Entscheidung, Stammzellen zu spenden, danken. Dein selbstloser Einsatz schenkt einem anderen Menschen eine neue Chance auf Leben.
Foto: Julian (25) aus Landeck - Tirol bei seiner Stammzellspende - Download Foto
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