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Innerhalb weniger Jahre vom Spender zum Empfänger einer lebensrettenden Spende

Allgemeines | Mo, 24.6.2019 | 22:52

Vom Spender zum Patienten in wenigen Jahren

Manchmal spielt das Leben Streiche mit uns. Am einen Tag bist Du wohlwollender Spender und fühlst Dich unverwundbar. Nur wenige Jahre später kämpfst Du um Dein Leben und bist selbst von einer Organspende abhängig. So geschehen in der Steiermark. 

Ludwig Szeberenyi war immer gesund. Er arbeitete als Presseoffizier beim Bundesheer, als im Jahr 1991 in seiner Umgebung ein Feuerwehrmann an akuter Leukämie erkrankte und dringend eine lebensrettende Stammzellspende benötigte.

Zusammen mit seinem Vorgesetzten starteten sie eine Typisierungsaktion unter Soldaten, die mit über 1000 Menschen sehr gut besucht war. Nachdem das Budget für diese Anzahl an Testungen aber fehlte, konnten sie nur einen Teil der Soldaten typisieren. Ludwig war einer von ihnen.

1999 wurde er kontaktiert: Ein Amerikaner brauchte dringend eine lebensrettende Stammzellspende – und Ludwig passte! Dieser zögerte nicht lange. Für ihn war es Ehrensache zu helfen, wenn er konnte. Er fühlte sich dabei nicht besonders heroisch, für ihn war das selbstverständlich.

Ihm wurde etwas Knochenmark entnommen und gleich nach Amerika geschickt.  Außer einem blauen Fleck hatte er keine Nachwirkungen von der Spende. Ludwig fühlte sich zu dieser Zeit unverwundbar. Er war gesund und ein Topsportler. Bis das Schicksal drei Jahre später bei ihm zuschlug.

Bei einer Zahnoperation wurden zwei Zahnwurzelsplitter übersehen, die dann schwere Herzprobleme auslösten. In wenigen Wochen baute seine körperliche Leistungsfähigkeit so weit ab, dass er bei der Herzuntersuchung bei geringsten Belastungen ohnmächtig vom Rad fiel.

2003 wurden die Splitter operativ entfernt, wodurch sich sein gesundheitlicher Zustand stark verbesserte. Doch die Ärzte prognostizierten schon damals die Notwendigkeit eines Spenderherzens in absehbarer Zukunft. Im Jahr 2005 erfuhr er von den Ärzten, dass er noch eine Lebenserwartung von lediglich zwei Jahren hätte, wenn sie kein Spenderherz fänden.

2007 war es dann endlich soweit. Ein Herz wurde gefunden und transplantiert! Ludwig befand sich nun also in der äußert seltenen Situation, dass er innerhalb weniger Jahre vom Spender zum Empfänger einer lebensrettenden Spende wurde! Dadurch wurde ihm erstmals bewusst, wie schnell es gehen konnte, dass man selbst oder ein Familienmitglied auf eine rettende Spende angewiesen sein kann.

Das war im Jahr 2005. Seit damals wurde Ludwig als Transplantiertensportler mit Medaillien überhäuft: in der Leichtathletik wurde er in den Disziplinen Kugelstoßen, Speerwurf und Diskuswerfen 14 Mal Europameister und 11 Mal Deutscher Meister. 10 Mal wurde er in der Steiermark sogar Meister bei den Gesunden.

Ludwig hat während seiner Krankheit oft über seine Knochenmarkspende von damals nachgedacht. Durch die eigene Krankheit wurde ihm bewusst, wie wichtig es ist, für andere Menschen da zu sein und ihnen bei der Krankheit beizustehen.

Vielen Dank Ludwig für diese wunderschöne und motivierende Geschichte!

Bild: Ludwig Szeberenyi: Lebensretter und Geretteter - Download Foto (Foto: Ludwig Szeberenyi)


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